Die altehrwürdige St. Hippolyt-Kirche
Der Kern der Kirche von St. Pölten ist romanisch: Teile des Chores, des Turmes und des Schiffes. Aus der Spätgotik stammen die ehemalige St. Anna-Kapelle an der Südseite des Kirchenschiffes, die Sakristei an der Südseite des Altarraums und dessen östlicher Teil. Bei der grundlegenden Umgestaltung 1782, die der Wessobrunner Maurerpolier Franz Joseph Baader leitete, wurde die St. -Anna-Kapelle zur Sakristei hinzugezogen und ihr Zugang vom Kirchenschiff aus zugemauert. Geschlossen wurde damals auch die Kirchentüre an der Westseite, statt dessen wurden Eingänge auf der Nord- und Südseite des Schiffes mit kleinen Vorhallen geschaffen. Der Altarraum ist seit der Gotik mit Ziegeln gewölbt, dagegen schloss das Schiff bis 1782 eine getäfelte Holzdecke ab, deren Felder mit ca. 100 Wappen und anderen Malereien, die der Schule Elias Greither d. Ä. zugeschrieben werden, geziert waren; danach wurde ein Tonnengewölbe eingezogen. 1587 hatte Maurermeister Hans Guggemoos den Turm und dessen Dach ausgebessert und wohl auch erhöht. Statt des gotischen Spitzhelms erhielt der Turm 1793 ein barockes Zwiebeldach. 1844 wurde die Turmmauer erneut erhöht. Die romanischen Schallöffnungen wurden zugemauert und die neugotischen darüber eingebrochen. Die Zwiebel entfernte man wieder und ersetzte sie durch ein Pyramidendach über vier Giebeln, das 1968 seine heutige Form und Höhe erhielt. Der Innenraum der Kirche wurde nach seiner Umgestaltung mehrfach restauriert.
In einem Kirchenführer werden vor allem eine romanische Figur der Hl. Anna Selbdritt aus dem 1. Viertel des 13. Jahrhunderts, ein Votivbild Greithers von 1614 und ein Hl. Franziskus von Franz Xaver Schmädl (um 1760) als besonders sehenswert herausgehoben. Die Kanzel zeigt in weißer und goldener Fassung die Taube des Hl. Geistes, die zehn Gebote und die drei göttlichen Tugenden. Unter Fachleuten wird sie als die eleganteste Kanzel in den Weilheimer Kirchen bezeichnet. Zu erwähnen ist auch, dass die Kirche mit dem von Thassilo Zöpf im 18 Jh. gefertigtem Hochaltar aus rotem Stuckmarm
Vor den einzigen aus dieser Zeit erhaltenen Hochaltar besitzt. Die Madonna mit Kind von Christoph Angermair (Meisterstück 1622) steht heute in der neuen Kirche.
Von 1995 – 1998 wurde die alte St. Pöltner Kirche trockengelegt und renoviert. Viele freiwillige Helfer haben dabei zahllose Arbeitsstunden geleistet. Mit der Restaurierung des Hauptaltares 2007 wären die Arbeiten bis auf die Sanierung des Chorgestühles abgeschossen. Der Auftrag hierzu wird gerade erteilt, so dass die Kirche wieder in „neuem – alten“ Glanz erstrahlen kann.